„The Cool and the Cold“ Malerei aus den USA und der UdSSR 1960–1990 – Sammlung Ludwig im Martin Gropius Bau in Berlin

Jurij Korolev, „Kosmonauten“, 1982 Öl auf Leinwand, 195 x 315 cm Foto: Carl Brunn, Courtesy: Ludwig Forum für Internationale Kunst Aachen.

Berlin. Mit „The Cool and the Cold“, Malerei aus den USA und der UdSSR 1960–1990. Sammlung Ludwig präsentieren der Gropius Bau und die Peter und Irene Ludwig Stiftung eine umfangreiche Gruppenausstellung, die zur Zeit des Kalten Krieges entstandene Arbeiten aus beiden weltpolitischen Machtzentren vereint und sich so dem Verhältnis von Ost und West aus kunsthistorischer Perspektive annähert. Die Schau läuft vom 24. September bis 9. Januar 2022.

Peter und Irene Ludwig gehörten weltweit zu den ersten Sammlerinnen und Sammlern, die US-amerikanische und sowjetische Kunst parallel sammelten. Ihre umfangreiche Sammlung ermöglicht die kritische Gegenüberstellung von Werken aus beiden Lagern des Ost-West-Konflikts. Die Ausstellung zeigt rund 125 Arbeiten von 80 Künstlerinnen und Künstler aus den Beständen der Sammlung Ludwig aus sechs internationalen Museen. Im gesamten Erdgeschoss des Gropius Bau – mit Blick auf die Mauerreste und die Gedenkstätte Topographie des Terrors – findet so eine Gegenüberstellung statt, die Kontinuitäten und Gegensätze künstlerischen Denkens und Arbeitens offenlegt.

Andy Warhol, „Kuhtapete“, 1966 Serigraphie auf Papier, 232 x 76 cm, 2020 The Andy Warhol Foundation for the Visual Arts, Inc. / Licensed by Artists Rights Society (ARS), New York, Foto: Carl Brunn.

Die Ausstellung untersucht, wie Künstlerinnen und Künstler zur Zeit des Kalten Krieges auf politische wie ästhetische Fragen ihrer Epoche reagierten und Vorstellungen individueller und gesellschaftlicher Freiheit verhandelten. Stephanie Rosenthal, Direktorin Gropius Bau: „Die spezifische Lage des Gropius Bau direkt am ehemaligen Grenzverlauf spielt eine zentrale Rolle in unserem Ausstellungsprogramm. Die Auseinandersetzung mit Grenzen und Grenzziehungen, aber auch die Frage nach nationaler Zugehörigkeit und Besitztum zieht sich deshalb mit unterschiedlichen Schwerpunktsetzungen immer wieder durch unser Programm. „The Cool and the Cold“ bringt dabei nicht nur künstlerische Perspektiven aus Ost und West zusammen, sondern zeigt neben berühmten Meisterwerken von Erik Bulatov, Helen Frankenthaler, Roy Lichtenstein, Jackson Pollock oder Andy Warhol auch bisher weniger bekannte Werke.“

Brigitte Franzen, Co-Kuratorin der Ausstellung: „Die russische Avantgarde in ihrer langen Tradition und der bahnbrechende Auftritt der amerikanischen Pop Art sind zwei Schwerpunkte der Sammlung. Weniger bekannt ist jedoch, dass auch die Kunst der Sowjetunion und der USA nach dem 2. Weltkrieg bis in die 1990er Jahre von den Ludwigs intensiv gesammelt wurde. Dies macht eine Gegenüberstellung möglich, die Kontinuitäten, Widersprüche, vermeintliche Gegensätze und historische Bezugspunkte der beiden Systeme im Feld der Malerei aufzeigt.“ pk