Remscheider Konzeptkünstler H. O. Schmidt gestaltete Klaus-Novy-Preis 2022

Auszeichnung des „Novy-Preises“: (vl) Sophia Krebber, Carl-Michael Wilhelmi (Gründer der Genossenschaft Bauen und Wohnen) mit dem künstlerischen Entwurf von H.O. Schmidt, Roland Mainz und Nicola Sifrin vom Siegerprojekt „Forum Kreuzberg“. Foto: Tina Merkau

Berlin/Remscheid. Besondere Ehre für H.O. Schmidt. Der sozialpolitisch und in Umweltfragen engagierte Remscheider Aktions-und Konzeptkünstler gestaltete den Entwurf für den renommierten „Novy-Preis“. Für das Siegerprojekt wurde das „Forum Kreuzberg“ ausgezeichnet. Der Preis, genannt nach dem 1991 verstorbenen Ökonomen und Publizisten Klaus Novy, (steht für Innovationen beim genossenschaftlichen Bauen und Wohnen). Er wurde in Berlin bereits das 6. Mal verliehen.

„Forum Kreuzberg“

Insgesamt wurden 33 Projekte zum Thema „klimaschützend und partizipativ“ bei einer Fach-Jury eingereicht, die danach die acht besten Projekte aussuchten und hernach der Öffentlichkeit präsentiert wurden. Hier ein Porträt über das eingangs erwähnte Siegerprojekt „Forum Kreuzberg“. Die 1972 für den Erhalt eines Altbaus gegründete Genossenschaft versteht sich als Lebens- und Arbeitsgemeinschaft, hat 163 Mitglieder und verfügt aktuell über zehn Gebäude, in denen 150 Personen leben. Zwischen 2011 und 2021 hat die Genossenschaft den von ihr bewohnten Häuserblock klimaschonend modernisiert und dabei bezahlbare Mieten im innerstädtischen Raum sichern können.

Novy-Preis-Entwurf vom Remscheider Aktions- und Konzeptkünstler H.O. Schmidt. Foto Peter Köster

Kompletter Wohnblock saniert

Dämmungen, Dachbegrünungen, Photovoltaik und die Erdwärmenutzung wurden umgesetzt und dazu ein eigenes Energieunternehmen gegründet, das die Bewohnerinnen und Bewohner über ein Nahwärmenetz mit Wärme sowie mit Strom versorgt. Alle Maßnahmen werden in Rücksprache mit der Bewohnerschaft geplant. Ideen dazu, wie die Prozesse weitergeführt und verbessert werden können, führten so zur Einrichtung einer Arbeitsgruppe, die sich auch in Zukunft mit Themen der Nachhaltigkeit und des Klimaschutz in der Genossenschaft befasst. Behutsam wurde hier ein kompletter Wohnblock in Berlin-Kreuzberg seit 2011 saniert. Möglich wurde dies durch einen Neubau mit 23 Wohnungen, wobei unsanierte Wohnungen sukzessive durch vorübergehenden oder dauerhaften Umzug freigeräumt werden konnten. Das Projekt, das sich als sozio-kulturelle Lebens- und Arbeitsgemeinschaft versteht, verfügt deshalb zudem über soziale, kulturelle und andere Versorgungseinrichtungen im eigenen Bestand.

Klimaschutz

Zu Beginn der Veranstaltung hob Franz-Bernd Große-Wilde, Vorstandsvorsitzender des Vereins Genossenschaftliches Bauen und Wohnen die Bedeutung von Klaus Novy hervor, der seit den 1980er Jahren Menschen dazu inspirierte zeitgemäße Wohnideen in Form von Genossenschaften umzusetzen. Mit seinem Engagement setzte er sich dafür ein, diese an ihre eigene Geschichte der Selbsthilfe und der demokratischen Teilhabe zu erinnern. Aktuell nannte Große-Wilde den Klimaschutz, der die größte Herausforderung „unserer Gesellschaft“ sei. „Mit dem Klaus Novy Preis wollen wir die großartige Arbeit aus unseren Wohnungsgenossenschaften prämieren und sichtbar machen.“ pk