„Ein roter Faden“ von Rufina Bazlova in der Aula Carolina Aachen

Belarussische Künstlerin Rufina Bazlova. Foto: Daria Rudzko

Aachen. Gegen die Diktatur sticheln: Die belarussische Künstlerin Rufina Bazlova (geb. 1990 in Grodno/Belarus, lebt und arbeitet in Prag/Tschechien) zeigt anlässlich der diesjährigen Karlspreisverleihung aktuelle Arbeiten mit Motiven der friedlichen Revolution in ihrem Heimatland in der Aula Carolina in Aachen. Laufzeit: 27. bis 29. Mai.

Kreuzstichtechniken

In traditionellen Kreuzstichtechniken mit rotem Garn visualisiert sie den Protest der Bevölkerung gegen das Unrechtsregime Lukaschenko – ein Protest, der geprägt ist von starken weiblichen Charakteren und tief in der belarussischen Geschichte wurzelt. Anlass für ihre politischen Stickarbeiten im Wyschywanka-Stil waren die Proteste von Zehntausenden Belarusinnen und Belarussen im August 2020 gegen Präsident Alexander Lukaschenko, dem Wahlfälschung vorgeworfen wurde. Die Ausstellung „Ein roter Faden“ ist bisher im Suermondt-Ludwig-Museum zu sehen und wandert nun teilweise in die Aula Carolina.

Frauenkunstwerkstatt

Darüber hinaus kann man Rufina Bazlova – neben der Aula Carolina – an verschiedenen Orten im öffentlichen Raum in Aktion erleben. Drei rot bestickte, weiße Kleider schwebend vor einem riesigen Bildteppich als Symbol des Widerstands: In der gemeinsamen Installation der Frauenkunstwerkstatt Spectrum (Rheinischer Verein), angeleitet von der Aachener Künstlerin Vera Sous, den Frauen des Sticktreffs Aachen und Rufina Bazlova verbindet sich der weibliche Charakter der belarussischen Revolution mit der weiten Landschaft des osteuropäischen Landes. Ein starkes Zeichen solidarischen europäischen Miteinanders. Wiebke Sievering hat diese drei Kleider designet – jedes Kleid ist eine der drei Preisträgerinnen gewidmet und die Frauen des Sticktreffs Aachen – Anneliese Krause, Ute Hollfeld, Kathi Mund und Helene Aliabadi – haben die Leinen-Kleider in hunderten Stunden bestickt. pk