In seiner Ausstellung „Ich sehe was, was du nicht siehst“ zeigt Hubert Heinrich Bilder, die auch Raum für eigene Interpretationen lassen.
„Badefreuden“ lautete der Arbeitstitel der Bilderserie, die der Künstler Hubert Heinrich in seinem Atelier erschaffen hat. Passend dazu zeigt eines der Werke einen Jungen, der im Wasser stehend seine nassen Haare schüttelt. Ein anderes Bild hingegen – bestehend aus abstrakten, bunten Formen – lässt viel Raum für eigene Interpretationen. Vom 11. April bis zum 30. September sind die Bilder im AVT.Foyer der RWTH Aachen in der Forckenbeckstraße 51 in Aachen ausgestellt.
Viele der Bilder wirken auf den ersten Blick wie digitale Kunst – unter anderem durch die scharfen Farbübergänge und klaren Kanten. Tatsächlich liegt den Arbeiten oft eine frei verfügbare Bildvorlage aus dem Internet zugrunde. Sie dient dem Aachener als Inspiration, die er stark verändert, um daraus etwas Neues zu erschaffen. „Im Schaffensprozess folge ich meiner Intuition und meinem Gefühl. Was der Betrachter später in meinen Bildern erkennt, ist ihm selbst und seiner Fantasie überlassen“, erklärt Heinrich. So erkläre sich auch der Titel der Ausstellung: „Ich sehe was, was du nicht siehst“.

Bei der Bearbeitung am PC zoomt er tief in das Bild hinein und feilt an den Details. Erst mit einigem Abstand ergibt sich das vollständige Bild. Die so entstandene Linienvorlage projiziert er anschließend mit einem Overhead-Projektor auf die Leinwand. Mit Kreppband klebt er die einzelnen Flächen ab, die er anschließend mit Farbe füllt – eine nach der anderen, mit Schwarz beginnend. Bis zu einem Monat dauert die Fertigstellung eines großformatigen Bildes. Künstliche Intelligenz verwendet er nie. Nicht jeder Arbeitstag verlaufe gleich produktiv: „In der Kunst ist das Schlimmste, was du machen kannst, etwas zu erzwingen“, sagt Heinrich. An Tagen, an denen die Kreativität ausbleibt, helfe nur eines: loslassen.
Vor gut 40 Jahren entschied Heinrich, freischaffender Künstler zu werden. Zwar erlernte er das Schreinerhandwerk, verfolgte jedoch stets das Ziel, von seiner Kunst zu leben. In den 1990er Jahren studierte er Objektdesign – heute lebt er seinen Traum und hofft, dies viele Jahre tun zu können.
Im AVT.Foyer bietet die AVT Künstlerinnen und Künstlern aus der Region die Möglichkeit, ihre Werke zu präsentieren. Die Ausstellungen wechseln alle sechs Monate. Weitere Informationen unter Hubert Heinrich.