Fusion der Volksbanken Bonn Rhein-Sieg und Köln

Vollbesetzer Saal im Forum des Bonner Volksbank-Hauses: Die Weichen für die Zukunft sind gestellt. © VR Bank

Was die Sparkassen können, vollziehen nun auch die genossenschaftlichen Volksbanken: Mit großer Mehrheit stimmte die Vertreterversammlung, die am 30. Mai im Forum des Bonner Volksbank-Hauses tagte, für eine Fusion mit der Kölner Bank eG.

„Wir freuen uns über den Zuspruch der Vertreter. Diese haben heute den Weg freigemacht für eine neue Volksbank, die genossenschaftliches Wirken und Nähe erlebbar macht und sich zukunftsgerichtet in der Region Köln-Bonn aufstellt“, sagte Jürgen Pütz, Vorstandsvorsitzender der Volksbank. Nachdem die Vertreterversammlung der Kölner Bank am Vorabend ebenfalls der Fusion zugestimmt hatte, kann noch in diesem Jahr rückwirkend zum 1. Januar 2017 fusioniert werden.

Wirtschaftsregion Köln/Bonn/Rhein-Sieg mit Zuwächsen

Mit über 200.000 Kunden, 110.000 Mitgliedern und einer Bilanzsumme in Höhe von knapp 5 Mrd. Euro gehört die neue Volksbank Köln Bonn künftig zu den großen Genossenschaftsbanken in Nordrhein-Westfalen. Insgesamt 86 Standorte unterhält die neue Bank in der starken Wirtschaftsregion Köln/Bonn/Rhein-Sieg. „Durch die Fusion auf Augenhöhe werden die Weichen für ein solides und nachhaltiges Wachstum gestellt“, so Jürgen Pütz weiter.

Das bilanzielle Kreditgeschäft der Bank ist um 8,6 Prozent auf 1.447 Milliarden Euro gewachsen. Den größten Anteil am Boom der Kreditseite haben die Wohnbaudarlehen. Der Gesamtbestand an Immobilienfinanzierungen in den Büchern der Volksbank beläuft sich per 31.12.2016 auf 1,015 Milliarden Euro. Auch auf der Einlagenseite ging es bei der Volksbank stetig aufwärts. 48 Millionen Euro vertrauten die Kunden der Volksbank mehr an als in 2015, weshalb das Einlagen-Volumen auf 1.880 Milliarden Euro stieg. Unter dem Strich expandierte die Bilanzsumme um 2,6 Prozent auf 2,41 Milliarden Euro. Das Gesamt-Kundenvolumen (Summe aus betreutem Anlage- und Kreditvolumen) stieg in 2016 auf 4,91 Milliarden Euro, nachdem es in 2015 bei 4,74 Milliarden Euro gelegen hatte.

 Der Jahresüberschuss (Gewinn nach Steuern) der Bank beträgt 5 Millionen Euro. Er wird weitgehend zur Stärkung der Rücklagen verwendet. Aber auch die Eigentümer der Volksbank partizipieren am guten Erfolg der Genossenschaftsbank. Von dem gegenüber dem Vorjahr unveränderten Ausschüttungsvolumen in Höhe von 5 Prozent erhalten die Mitglieder eine Dividende von 4,9 Prozent (entspricht 2,73 Millionen Euro). 0,1 Prozent (oder 55.800 Euro) fließen als Spende in die Stiftung „Solidaritätsfonds der Volksbank Bonn Rhein-Sieg eG“.

 Die Mittel des Fonds werden zur Unterstützung von gemeinnützigen, sozialen und kulturellen Initiativen und insbesondere für unverschuldet in Not geratene Mitglieder der Genossenschaft verwendet. Im Jahr 2016 schüttete der in der Rechtsform einer Stiftung geführte Solidaritätsfonds Unterstützungsleistungen in Höhe von rund 66.000 Euro aus. In 2017 belaufen sich bereits gezahlte oder fest zugesagte Beträge auf 35.000 Euro.

Positiver Trend für 2017

Das genossenschaftliche Geschäftsmodell sei weiterhin sehr attraktiv, was Pütz an der Mitgliederentwicklung seines Hauses festmachte. In 2016 seien 1.570 Kunden der Genossenschaft als Mitglied beigetreten. Die Zahl der Mitglieder beträgt 60.427. Bankdirektor Pütz berichtete weiter, dass „der Trend für das Jahr 2017 positiv“ sei. In den ersten vier Monaten konnte die Bank auf der Kreditseite um 1,9 Prozent wachsen. Das Einlagenwachstum beträgt im gleichen Zeitraum sogar 2,3 Prozent.

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