Klaus Ridder neuer Vorsitzender in der Trips’schen Sportstiftung

Klaus Ridder

Klaus Ridder aus Siegburg, Dipl.-Ing. und Motorjournalist (VdM) und seit über 60 Jahren Fan seines 1961 tödlich verunglückten Idols, des charismatischen Rennfahrer Wolfgang Graf Berghe v. Trips, wurde zum Vorsitzenden des Stiftungsrates der Gräflich Berghe v. Trips’schen Sportstiftung zu Burg Hemmersbach gewählt. Klaus Ridder, so sein erstes Statement, will sich dafür einsetzen, dass der Name Graf Trips, der 1961als erster deutscher Rennfahrer ein Formel 1-Rennen gewann (GP von Holland in Zandvoort – Klaus Ridder war dabei) und auf dem Weg war, 1961 Formel 1-Weltmeister zu werden, aber im entscheidenden Rennen in Monza tödlich verunglückte, der Nachwelt in guter Erinnerung erhalten bleibt. Diese Aufgabe wird nicht einfach sein, darüber ist sich Klaus Ridder im Klaren, zumal der Sportstiftung förmlich das Geld ausgeht.

v.Trips v.Hanstein
v.Trips v.Hanstein
v.Trips Schauinsland 1958 II
v.Trips Schauinsland 1958 II

Klaus Ridder erinnert sich in seinem Buch „Helden des Nürburgrings“ an eine Begebenheit im Fahrerlager des Nürburgrings 1957:
„Am Nürburgring hatte ich v. Trips erstmals 1956 gesehen, als er bei den 1,5 Liter-Rennsportwagen für Porsche am Start war. 1957 trieb ich mich im Fahrerlager umher und fotografierte die Ferraris, als mich v. Trips ansprach und mir sogar eine Karte für das Fahrerlager besorgte. Ich war glücklich! Was mich am meisten an ihm faszinierte war die Tatsache, dass er als Graf und berühmter Rennfahrer so natürlich und sympathisch war. Ganz Deutschland war schockiert, als v. Trips – den nur noch ein Sieg vom Weltmeistertitel trennte – 1961 beim Großen Preis von Italien in Monza verunglückte. Bei der Anfahrt zur Parabolica kollidierte er mit Jim Clark, v. Trips wurde aus dem Wagen geschleudert und war sofort tot; sein sich überschlagender Ferrari tötete 15 Zuschauer.“

Ein paar Informationen zur Sportstiftung:
Neun Jahre nach dem tragischen Tod von Wolfgang Graf Berghe v. Trips kam es am 26.02.1970 zum Abschluss eines Erbvertrages zwischen dem gräflichen Ehepaar Thessa und Eduard Berghe v. Trips. Der notariell beurkundete Vertrag begann einleitend mit der Feststellung, dass die Testatoren, die sich gegenseitig zu alleinigen Erben einsetzten, die Absicht hatten, eine Stiftung ins Leben zu rufen. Am 10.10.1975, Graf Eduard war inzwischen verstorben, wurde die Satzung der Stiftung notariell protokolliert, am 22.12.1975 erteilte der Innenminister des Landes Nordrhein-Westfalen die nötige Errichtungsgenehmigung. Die Stiftung des privaten Rechts mit Sitz in Horrem führt bis heute den Namen „Gräflich Berghe von Trips’sche Sportstiftung zu Burg Hemmersbach.

v.Trips Nürburgring
v.Trips Nürburgring

In der Stiftungsurkunde steht geschrieben: „In Gedenken an den im sportlichen Wettstreit so tragisch ums Leben gekommenen Sohn des gräflichen Stifterpaares, des Reichsgrafen Wolfgang Berghe von Trips, und im Hinblick auf das stete Interesse der Stifter am Sport im allgemeinen und an den Problemen mittelloser und bedürftiger Sportler im besonderen, verfolgt die Stiftung den Zweck, den Sport und die Sportidee zu fördern und zu unterstützen nach Maßgabe der zur Verfügung stehenden Mittel dadurch, dass Lehrgänge, Fachtagungen, Konferenzen und dergleichen aller Sportrichtungen in Burg Hemmersbach bzw. den künftig durch die Stiftung auf dem Stiftungsgelände um Burg Hemmersbach zu errichtenden Gebäude und Einrichtungen durchgeführt werden können.“

Mit einer beachtlichen Sammlung wurde in der Villa Trips, zuletzt Wohnsitz der Gräfin Thessa, die Geschichte des Automobil-Rennsports dokumentiert. Im Mittelpunkt stand natürlich immer Wolfgang Graf Berghe v. Trips mit seinen Weggefährten.

Das ursprünglich mal reichlich vorhandene Geld der Sportstiftung wurde im Verlaufe der Jahre nahezu aufgebraucht, so dass der Weiterbetrieb des Museums nicht mehr möglich ist. Deshalb wird es die Hauptaufgabe von Klaus Ridder zusammen mit Jörg-Thomas Födisch, dem Museumsleiter und bekannten Buchautor sowie Nürburgringkenner, in nächster Zeit sein, die wertwollen Exponate in andere Museen zu verlagern, damit das Andenken an den Renngrafen erhalten bleibt.