TOUCHDOWN 21 gewinnt zweifach den Deutschen Internationalen PR Preis

Frau Andrea Halder (links) und Dr. Katja de Bragança (rechts), © TOUCHDOWN21

München am 26. April 2018

Menschen mit Down-Syndrom sprechen für sich selbst – mit diesem Ziel ist das partizipative Forschungsprojekt TOUCHDOWN 21 im Jahr 2015 gestartet.

In Deutschland leben aktuell geschätzt 50.000 Menschen mit Down-Syndrom. Trotzdem wissen viele Menschen nichts über deren Leben und Alltag. Wie wohnen und arbeiten sie? Verlieben sie sich? Sind sie bei Facebook? Dürfen sie wählen? Was denken sie über Themen wie Flüchtlingspolitik oder vorgeburtliche Diagnostik?

Menschen mit Down-Syndrom sind nicht Teil des gesellschaftlichen Diskurses. Ihre Meinung zu aktuellen Fragestellungen bleibt oft ungehört. Woran liegt das? Ziel des Projektes war und ist es, das zu ändern und Menschen mit Down-Syndrom ein Forum zu bieten, um selbst für Themen zu sprechen, die ihnen wichtig sind und damit gehört zu werden.

Das zu verändern, ist ein Ziel des Projektes TOUCHDOWN 21. Menschen mit und ohne Down-Syndrom arbeiten zusammen daran. Julia Bertmann, eine 35-jährige Frau mit Down-Syndrom, formuliert es so: „Ich bin ein Teil der Gesellschaft. Auch wenn ich die Welt anders sehe als nicht-behinderte Menschen.“

Vorurteile abbauen, Informationen zur Verfügung stellen und ins Gespräch kommen – das ist das Ziel. Natalie Dedreux, 19 Jahre und Mitarbeiterin im Forschungsprojekt sagt: “„Die Menschen sollen einfach weniger Angst haben – wir sind cool drauf.“

Wie funktioniert die Zusammenarbeit im Projekt? Das Forschungsprojekt TOUCHDOWN 21 arbeitet komplett in klarer Sprache. Diese Form der deutschen Sprache ist für jeden verständlich. Fachwörter und Abkürzungen werden erklärt, die Sätze sind kurz, die Satzstruktur ist einfach. So können auch Laien Texte über komplexe Themen verstehen und sich an der Diskussion darum beteiligen. Sie erhalten diese Presse-Mitteilung in zwei Versionen: Einmal in komplexer, und einmal in klarer Sprache.

Der Internationalen Deutschen PR-Preis der DPRG* wird jährlich verliehen. Mit dem Preis zeichnet die Deutsche Public Relations Gesellschaft e.V. jährlich die besten Kommunikationsprojekte und ihre Macher und Macherinnen aus. Ausgezeichnet werden interne und externe Kommunikationskampagnen, Kompetenzen, Maßnahmen und Instrumente sowie PR für spezielle Themen und Märkte.

TOUCHDOWN 21 war gleich in zwei verschiedenen Kategorien nominiert, in der Kategorie Verantwortungs- und Nachhaltigkeitskommunikation und der Kategorie Digitale Public Affairs. In beiden Kategorien wurde das Projekt ausgezeichnet.
So begründet die Jury die Vergabe der Preise: „Großartiges Projekt und ebenso kommuniziert!“

Projektleiterin Dr. Katja de Bragança und Andrea Halder, Mitglied des Forschungs-Teams, haben den Preis am 26. April 2018 in München entgegengenommen. Andrea Halders erster Eindruck: “Wir sind geflashed!” und weiter: “Ich habe mich heute Abend respektiert und ernst genommen gefühlt. Wir junge und coole Menschen mit Down-Syndrom können jetzt mitreden und unsere Stimme zählt, Aufmerksamkeit und Interesse mit Anerkennung wurden wir gebührend belohnt und mit zwei Preisen gekrönt und können jetzt stolz auf uns alle sein im ganzen TOUCHDOWN 21 Forschungsprojekt.“